Sönkes Küsten Wanderung SKW

Sönkes Küsten Wanderung SKW

Sönkes-Küsten-Wanderung ( SKW )

Im März 2021 habe ich mir ganz spontan überlegt ob es für mich unsportlichen, übergewichtigen, mittelalterlichen und faulen Typen möglich ist, immer an der Küste entlang von der dänischen zur polnischen Grenze zu wandern.
Nach gut einem Jahr ist das was ursprünglich mal als Langzeitprojet oder Lebensaufgabe gedacht war schon geschafft. Das Wandern an der Küste hat mich so sehr gepackt, dass ich es schon fast übertrieben habe, um das gesteckte Ziel zu erreichen.
Anfang April ging es los. Ich wohne nahe Flensburg so war es ein leichtes es so zu organisieren, dass am Start und Ziel der Etappen ein Auto oder Fahrer auf mich wartete. Mal hat meine Frau mich abgeholt, oder Arbeitskollege hat mich zum Start gefahren, ganz so wie es passte. Zu der Zeit bin ich noch davon ausgegangen, dass ich später Rundwege wandern muss, um zum Auto zurückzukehren. Doch dann kam mir die Idee einfach mein altes Pedelec vor der Wanderung am Ziel abzustellen und nach der Wandung damit zurück zum Auto fahren. Ab der 4. Etappe habe ich das überwiegend so gemacht. Man könnte sagen, dass ich so die Strecken quasi in beide Richtungen gesehen habe. Ich fahre nur ungern Fahrrad aber als Mittel zum Zweck war es nun mal die beste Lösung. Allerdings habe ich das Rad oft verflucht denn meist hatte ich Gegenwind, mehrfach hat der Akku nicht durchgehalten, bis das Rad dann irgendwann den Geist aufgegeben hat. Ein Neues wollte ich mir nicht anschaffen. Ich rechne immer „Preis pro Benutzung“ und über 2000€ für 50 Fahrradtouren ist mir zu teuer. Deshalb habe ich mir einen E-Bausatz gekauft und in ein gutes vorhandenes Fahrrad eingebaut. Bis jetzt läuft es tadellos und das für 500€. Aber zurück zur Wanderung.
Ab der Etappe 5 war die Geltinger Birk für lange Zeit das Highlight der gesamten Küstenwanderung. Um es vorwegzunehmen, spätestens hinter Lübeck werden die Steine an den Stränden von Treibholz abgelöst und die Natur verändert sich zum Positiven.
Ich habe wirklich viel gesehen und bin von Regen fast immer verschont geblieben. Es gab Abschnitte auf den ich unzählige Brücken überqueren musste, in Kiel bin ich zuerst auf einer ehemaligen Landebahn, dann kilometerweit an Werkszäunen und zum Schluss über die Promenade gewandert. Es war immer wieder etwas anderes zu sehen.
Man kann natürlich nicht immer direkt an der Küste Wandern. In Putlos habe ich mit dem Kasernenkommandant geschrieben, um zu erfahren, ob es einen Weg außen am Kasernenzaun entlang gibt. Die Antwort kam schnell und war sehr nett. Allerdings gibt es tatsächlich keinen kürzeren Weg als bis nach Oldenburg ins Landesinnere zu latschen.
Als ich dann am 28.05.21 unter der Fehmarnsundbrücke hindurch gelaufen bin wurde mir plötzlich klar wie weit ich gelaufen bin. Auf der Etappe habe ich die 300km vollgemacht.
Wer meine Wanderung auf Komoot verfolgt hat dem ist aufgefallen, dass ich am Strand auch immer wieder bunte, vom Meer geschliffene, Glasscherben gesammelt habe. Auf der 15. Etappe habe ich ein Stück Treibholz gefunden, dass nun als Sockel für die 3 Röhren mit Buntglas dient. Das war ein besonderer Fund.
Zur Etappe 17 bin ich gemeinsam mit meiner Frau mit der Bahn angereist. Das war auch ein besonderer Tag, weil meine Frau mich auf Wanderungen nur selten begleitet und weil wir durch Zufall Zuschauer bei der Jazz Baltica wurden.
Am 10.07.21 habe ich dann Schleswig-Holstein verlassen und bin in Mecklenburg-Vorpommern weitergewandert. Ab hier hat sich dann, wie schon oben erwähnt, der Strand verändert. Auch die Menschen sind etwas anders. Hier wird einfach am Strand gezeltet und häufiger nackt gebadet. Bis hierher waren die Wanderungen noch als Tagestouren realisierbar.
Für die Etappen 19-23 haben wir Urlaub in Rethwisch gemacht. Ich bin sehr früh zur Wanderung aufgebrochen und gegen Mittag bei meiner Langschläferin in der Ferienwohnung aufgelaufen. An den Nachmittagen haben wir dann gemeinsam etwas unternommen.
In dem Urlaub bin ich mit 29,7Km die längste Etappe gewandert, an einem Tag war der Weg plötzlich zu Ende und ich musste quer über die Wiesen laufen. Außerdem habe ich in dem Urlaub auch die 500Km vollgemacht.
Anschließend folgte ein Kurzurlaub in dem ich an 3 Tagen 82Km von Warnemünde bis Parmort gelaufen. Dort steht nur eine Vogelschutzhütte, zu der nur ein einziger Weg führt und weil ich nicht in beide Richtungen wandern wollte, habe ich mein Fahrrad 8Km bis zu Hütte geschoben, um dort ein Foto zu machen und damit wieder zurückzuradeln.
Den 3. Urlaub habe ich in einem günstigen schönen Hotel in Barhöft gemacht. Die Landschaft war toll aber ich erinnere mich noch ein unzählige Kilometer Wanderung an der Hauptstraße entlang und ein Landwirt der mir nicht erlaubte eine Abkürzung über seine Wirtschaftswege zwischen den Feldern zu nehmen. Zum Glück habe ich gefragt zuerst wollte einfach abbiegen und den Weg nehmen. Am letzten Urlaubstag bin ich nach Frist gelaufen. Dort wurde ich immer wieder von Sirenengeheul begleitet. Wenn diese verstummten hörte man das Martinshorn der Einsatzfahrzeuge und 30Min. später ertönte wieder eine Sirene und alles wiederholte sich. Erst zuhause habe ich gegoogelt was denn am Vortag dort los war. Es hat ein Brand in einem Lager für Müll aus einem Atomkraftwerkwerk gegeben.
Unser letzter und wieder gemeinsamer Urlaub liegt nur wenige Wochen zurück. Wir waren eine Woche in Swinemünde in Polen. Auch hier bin ich früh morgens aufgebrochen, um mittags wieder bei der Liebsten in der Ferienwohnung zu sein. Es fehlte noch das Stück auf Usedom von Peenemünde bis zur Grenze in Ahlbeck.
Auf dem letzten und emotionalsten Stück hat meine Liebste mich natürlich begleitet. Es war schon großartig am 19.05.22 nach gut einem Jahr und 780Km durch das Grenz Tor zu gehen. Dort hat die Liebste mir noch ein Geschenk überreicht. Das nun im Wohnzimmer an der Wand hängt und mich täglich an dieses tolle Projekt erinnert.

So jetzt habe ihr es fast geschafft. Nur noch einige Infos für die Statistiker unter Euch:

35 Etappen
781 Km gewandert.
4069 Höhenmeter überwunden.
166 Std. Wanderzeit benötigt.
30 Etappen mit dem Rad zum Auto zurückgefahren.
592 Km mit dem Rad zurückgelegt.
2617 Höhenmeter überwunden.
12 Steinmännchen gebaut
Geschätzt 6-7 Kilo Buntglas gesammelt.

SKW-E01 Schusterkarte –> Quellental bei Glücksburg

SKW-E02 Quellental –> Bockholmwik

SKW-E03 Bockholmwik –> Habernis

SKW-E04 Habernis –> Geltinger Birk

SKW-E05 Gelringer Birk –> Habernis

SKW-E06 Olpenitz –> Karlsminde

SKW-E07 Karlsminde –> Noer

SKW-E08 Noer –> Schilksee

SKW-E09 Schilksee –> Wellingdorf

SKW-E10 Wellingdorf –> Kalifornien

SKW-E11 Kalifornien –> Behrensdorf

SKW-E12 Behrensdorf –> Oldenburg

SKW-E13 Oldenburg –> Lütjenbrode

SKW-E14 Lütjenbrode –> Ostermade

SKW-E15 Ostermade –> Kellenhusen

SKW-E16 Kellenhusen –> Neustadt

SKW-E17 Neustadt –> Travemünde

SKW-E18 Travemünde –> Redewisch

SKW-E19 Redewisch –> Hohen Wieschendorf

SKW-E20 Hohen Wieschendorf –> Groß Strömkendorf

SKW-E21 Groß Strömkendorf –> Roggow

SKW-E22 Roggow –> Kühlungsborn

SKW-E23 Kühlungsborn –> Rostock

SKW-E24 Warnemünde –> Dierhagen

SKW-E25 Dierhagen –> Prerow

SKW-E26 Prerow –>Pramort

SKW-E27 Kinnbackenhagen –> Parow

SKW-E28 Parow –> Niederhof

SKW-E29 Niederhof –> Leist 1

SKW-E30 Leist 1 –> Ludwigsburg

SKW-E31 Ludwigsburg –> Freest

SKW-E32 Peenemünde –> Trassenheide

SKW-E33 Trassenheide –> Kölpinsee

SKW-E34 Kölpinsee –> Heringsdorf

SKW-E35 Heringsdorf –> Ahlbeck

 

 

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